Ausgangslage

Angeregt durch den Austausch mit Jugendgruppenleiter*innen, mit Jugendlichen selbst und mit Fachleuten aus der Medienwelt beschäftigte sich der KJR 2019 intensiv mit der wichtigen, zusätzlichen Schwerpunktsetzung in der Kinder- und Jugendarbeit – der Medienpädagogik im Kontext von Demokratiebildung. Die heutige Generation der sogenannten Digital Natives definiert sich aufgrund ihres selbstverständlichen Mediengebrauchs durch einen intensiven Medienumgang und ein ausgeprägteres Nutzungsverhalten: Medien werden von ihnen parallel gebraucht und nehmen im Alltag eine permanent begleitende Funktion und einen großen zeitlichen Rahmen ein. Medien sind in ihrer Komplexität und permanenter Veränderlichkeit Teil der Sozialisation und Persön-lichkeitsentwicklung geworden. Dabei ist ein kritisch reflektierter Medienumgang als wichtige Kompetenz zur Einschätzung möglicher Risiken (politischer und religiöser Extremismus, FakeNews, Deepfakes, Sucht) unumgänglich und sollte den Jugendlichen anleitend vermittelt werden. Hinzu kommen bewusste und unbewusste Grenzverletzungen, die (jungen) Menschen bekannt sein müssen (Cybermobbing- und bullying, aber auch Kenntnisse von Cyber-Grooming, Sexting und der Zugang zu nicht jugendfreien Inhalten).

Fördermaßnahme

• Schaffung einer Vollzeitstelle für drei Jahre beim Kreisjugendring Pinneberg e.V.

Projektziele

Das übergerodnete Ziel besteht darin, die Jugendlichen in ihrer Medienkompetenz zu stärken, d.h. mit dem vielfältigen Angebot souverän und sicher aber auch reflektiert umzugehen. Um das zu gewährleisten ist im Detail eine Vielzahl von Maßnahmen geplant:

• Medienpädagogische Beratung des KJR, seiner Mitgliedsverbände, der Jugendgruppenleiter*innen und anderer Multiplikator*innen
• Beratung bei technischer Ausstattung und Gestaltung der sozialen Medien
• Partizipationsmöglichkeiten anbieten und offensiv bewerben (mit KJR und seinen Mitgliedern/Partnern)
• Mediale Beteiligungsprozesse initiieren und fördern, Seminare und Veranstaltungen anbieten
• Unterstützung der Kinder- und Jugendbeiräte
• gezielte und jugendgerechte Einsatzmöglichkeiten von E-Gaming und E-Sport prüfen
• Datenschutzrechtliche Möglichkeiten und Grenzen klären, dito. Persönlichkeitsrechte
• Medienpädagogische Seminare der außerschulischen Jugendbildung initiieren und anbieten, u.a. kreative Mediengestaltung
• Medienkompetenztage für Schulklassen in der Jugendbildungsstätte
• Workshops zur Gestaltung und dem Umgang mit sozialen Medien
• Konferenzmodelle und Webinare entwickeln, digitale Sitzungskultur
• Initiierung von Partizipationsprozessen mit Jugendlichen in Modellregionen (ländlicher Raum, Stadt), einschl. Dokumentation und Evaluation